Die Gruppe der Acht (G8)
fasst die größten
Industrienationen der Welt zusammen. Die Gruppe bezeichnet
sich selbst als ein „Abstimmungsforum“, das Fragen der
Weltwirtschaft im Konsens erörtert. Es gehört ihr neben
Deutschland, den
Vereinigte Staaten,
Japan,
dem
Vereinigtes Königreich,
Kanada,
Frankreich und
Italien (G7) auch
Russland an. Sie ist aus der Gruppe der Sieben (1976–1998)
hervorgegangen, der Russland noch nicht angehörte. Daneben ist
in dem
Gremium auch die
Europäische Kommission mit einem Beobachterstatus vertreten.
Den Vorsitz übernimmt jeweils ein Land
für die Dauer eines Jahres. Die G8 gilt nicht als internationale
Organisation, sondern vielmehr als internationales Netzwerk,
welches zwar auch auf Normen und Regeln beruht, allerdings keine
inhaltlichen oder substanziellen Vorschriften besitzt. Ihre
Treffen sind informell, um in „entspannter Runde“ globale Themen
und Probleme zu beraten.
Die G8-Länder vereinigen in
Kaufkraftparitäten gemessen etwa 50 Prozent und in
tatsächlichen Preisen gemessen zwei Drittel des
Welthandels und des
Weltbruttonationaleinkommens (BNE) in sich. Von der
Weltbevölkerung leben zwischen 13 Prozent und 14 Prozent in den
G8-Ländern.
Auf dem ährlichenneltwirtschaftsgipfelWeltwirtschaftsgipfel
treffen sich die Staats- und
Regierungschefs der G8-Staaten und anderer Staaten. Kurz zuvor
kommen die Außenministererder Staaten zusammen und erörtern speziell
außenpolitische Themen. Daneben gibt es im Rahmen des
G8-Prozesses ständige
Konsultationen unter den Vollmitgliedern.
Gegründet wurde die Gruppe
1975 als
G6 (Gruppe der Sechs) im Rahmen eines
Kamingespräches an dem vom die Staats- und Regierungschefs der
Bundesrepublik Deutschland,
Italiens, Japans, Großbritanniens und der Vereinigten
Staaten
teilnahmen. Die Themen damals waren die Währungspolitik nach dem
Zusammenbruch des Wechselkurssystems von
Bretton Woods und die Reaktion auf die erste große Ölkrise.
Damals war der Gipfel als Forum geplant, um in kleinem Kreis
über Finanz- und Währungsfragen zu diskutieren. Ihr
Themenbereich hat sich aber erheblich ausgeweitet, wodurch
Gesundheits- und Bildungspolitik, Wirtschaft,
Bevölkerungsentwicklung, Umwelt, Klimawandel, Außenpolitik,
Fragen des internationalen Rechtes, Strafverfolgung,
Terrorismus, internationaler Handel und Binnenangelegenheiten
(Anbindung an Land-, See- und Luftwege) in den Debatten
besprochen werden. Außenpolitische Themen haben sich
mittlerweile in den Vordergrund geschoben, da die
internationalen Verknüpfungen diese Angelegenheiten vorrangig
werden lassen.
Die G6 selber wiederum ging auf die
informelle „Gruppe der Fünf“ (G5) zurück. Diese war ein Treffen
der Finanzminister und Zentralbankchefs der USA, Deutschlands,
des Vereinigten Königreichs und Frankreichs ab 25. März 1973 –
ab September 1973 mit Japan – in der Bibliothek des Weißen
Hauses, weshalb diese Gruppe auch Library Group genannt
wurde.
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Mitgliedstaaten der G7 (seit
2014)
Deutschland
Frankreich
Italien
Japan
Kanada
Russland
Vereinigtes Königreich
Vereinigte Staaten
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